Pfleiderer: Neues Recyclingkonzept




Pfleiderer: Neues Recyclingkonzept














Photo: Pfleiderer



Pfleiderer (Neumarkt) geht als Pionier der Altholzverwertung voran und nutzt dank der Initiative „ReSource“ bereits heute rund 60% Recyclingmaterial für seine Spanplatten. Rund 4 Millionen Tonnen Altholz könnten laut dem Holzwerkstoff-Hersteller in Deutschland jedes Jahr aufbereitet und als Sekundärrohstoffe verwendet werden.


Kaskadennutzung bevorzugt


Wie das Unternehmen berichtet, haben sich die Experten für Holzwerkstoffe in puncto Nachhaltigkeit hohe Ziele gesteckt – festgeschrieben im ESG-Framework. ReSource sei nun ein weiterer wichtiger Schritt, mit dem Pfleiderer eine nachhaltige Ressourcennutzung vorantreibt. „Holz hat den Ruf, ein besonders nachhaltiges Material zu sein“, erläutert Stefan Zinn, CCO der Pfleiderer Group. „Das stimmt zwar, doch um das Beste aus dem Werkstoff herauszuholen, kommt es stark auf die Nutzung an.“


Deswegen setzt Pfleiderer mit ReSource auf recyceltes Gebrauchtholz – was für eine nachhaltige Verwendung der Ressource zentral ist. „Ein Möbel zu bauen und nach der Nutzung thermisch zu verwerten, ist durch die früher als nötig freigesetzten Kohlenstoffemissionen sowohl klimaschädlich als auch eine Verschwendung kostbarer Ressourcen“, so Stefan Zinn. „Es kommt darauf an, dass man nach den Grundsätzen der Kaskaden- und Kreislaufnutzung die gesamte Palette an Verwertungsmöglichkeiten ausschöpft.“ Konkret bedeutet das: Holz sollte erst zum spätestmöglichen Zeitpunkt zur energetischen Verwertung freigegeben werden, um das darin gespeicherte CO2 lange im Kreislauf zu halten. Zwischen ursprünglicher Nutzung und Verbrennung liegt eine weitere Möglichkeit – nämlich mehrfaches Recycling zur optimalen stofflichen Nutzung der Ressource.


ReSource: innovative Technik für Altholz-Recycling


Pfleiderer ist branchenübergreifend der größte Verwerter von Gebrauchtholz in Deutschland. „Der Anteil an recyceltem Altholz in unseren Produkten beträgt bereits jetzt rund 48% – bei Spanplatten sind es rund 60%. Bis 2025 werden wir diesen Anteil für unsere Produkte deutlich ausbauen – dabei unterstützt ReSource“, so Stefan Zinn.


Mit ReSource hat Pfleiderer einen innovativen Recyclingprozess aufgesetzt, der zuverlässige Fremdstoffabscheidung ermöglicht und eine Spanaufbereitung in höchster Qualität und Menge erlaubt. „So erhöhen wir den stofflich verwertbaren Anteil von Altholz und optimieren die Kreislauffähigkeit von Beschaffung bis Produkt.“ Die Kunden des Nachhaltigkeitschampions kommen dadurch in den Genuss einiger Vorteile: Sie können Produkte verkaufen, die wohngesund und umweltschonend sind, ohne auf gute Qualität verzichten zu müssen. Wie das funktioniert? Durch ein ausgeklügeltes Konzept, das das Beste aus dem Altholz herausholt.


Komplexe Recyclingschritte für exzellente Resultate


Damit Altholz erneut genutzt werden kann, muss es einen Aufbereitungsprozess durchlaufen – damit unerwünschte Fremdstoffe eliminiert und die Vorgaben der Deutschen Altholzverordnung, der strengsten diesbezüglichen Verordnung Europas, erfüllt werden. Damit dies gelingt, arbeitet Pfleiderer seit Jahrzehnten mit seinen Partnern aus Altholzverwertung und Maschinenentwicklung an smarten Methoden, um den Rohstoff Holz möglichst lange und umfangreich im Wertstoffkreislauf zu halten. Das Ergebnis sind die heute im Einsatz befindlichen, individuell konfigurierten Reinigungsanlagen, die in der Branche ihresgleichen suchen.


Dabei geht die Sicherheit für Verarbeiter und Verbraucher vor: Pfleiderer übernimmt von seinen Partnern aufbereitete Recyclingholz-Hackschnitzel aus Altholz der Kategorien A1 und A2, die nur noch einen minimalen Fremdstoffgehalt aufweisen. Der Start in das neue Leben als Recycling-Wertstoff beginnt dann mit einer Vorreinigung und der Sortierung von fein bis grob. Die so entstandenen Fraktionen durchlaufen danach mehrere Stationen, in denen die gezielte Aussortierung der noch vorhandenen Fremdstoffe stattfindet. „Metalle werden magnetisch oder durch Wirbelstromverfahren entfernt“, erläutert Zinn. „Nichtmetalle wie z. B. Kunststoffe, werden anschließend durch Sortierverfahren mit Röntgenstrahlung oder Infraroterkennung identifiziert und ausgeschleust. Die Prozesse, die Post-Consumer-Recyclingholz durchläuft, sind komplex, sogar KI kommt zum Einsatz. Wir haben dafür High-Tech-Entwicklung betrieben und einen zweistelligen Millionenbetrag investiert – doch dieser Weg ist notwendig, um am Ende ein Produkt zu haben, das sowohl den Qualitätsansprüchen von Pfleiderer, den Kunden und Verwendern genügt, als auch den kostbaren Wertstoff Holz optimal nutzt!“


So ist ReSource ein weiterer wichtiger Baustein im Nachhaltigkeitsprogramm von Pfleiderer, der den stofflich verwertbaren Anteil von Altholz erhöht und die Kreislauffähigkeit von Beschaffung bis Produkt optimiert. Die Spanplattenherstellung wird so flexibler, nachhaltiger, hochwertiger und klimafreundlicher als jemals zuvor.




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